Manchmal im Leben muss man einfach mutig sein! Zum Beispiel, wenn man feststellt, dass der vor Jahren abgeschlossene Telefonvertrag bei der Telekom weder zeitgemäß noch sinnvoll ist und vor allem die Telekom nicht in der Lage ist, die versprochene und vor allem auch bezahlte Leistung auch nur annähernd zu bringen. (Und wir reden hier nicht von „nur die halbe Leistung“ oder so, sondern wir reden hier von ca. 10% der bezahlten Leistung…)
Vodafone...hier werden sie geholfen!
Die Wahl des Vollprofis *hüstel* fiel also auf VODAFONE, machte einfach den besten Eindruck, kein Voice over IP Gedöns, sondern gute, ehrliche Leitungen und so weiter.
Also erst mal umsehen, ob man da noch irgendwas raus holen kann an Prämie oder so:
Im Vodafoneshop selber klang das Angebot toll: Surfstick sofort, für 3 Monate frei, somit auch keinesfalls eine Versorgungslücke, denn die Telekom würde am 10.8.2011 ja abschalten. Als Besitzer mehrerer Blogs, eines Webshops und vor allem zweier minderjähriger Stieftöchter, eine davon facebooksüchtig, wäre eine Downtime auch eine mittelschwere Katastrophe.
Beim Saturn nebenan befindet sich ein Mobilcom-Center, welches ebenfalls einen Vodafoneanschluss anbietet, allerdings war da der Surfstick nicht inklusive und eine Garantie, dass das Ganze reibungslos vonstattengeht, wollte man mir dort auch nicht geben. Aber einen Saturngutschein über 70€, den würde ich erhalten.
Nun gut, 70€ klingt cool und bei Saturn lässt man eh öfters mal Kohle, macht also durchaus Sinn. Aber hey, im Shop wurde ich gut beraten, mal sehen, was die mir da, nun in Anbetracht des Mobilcom-Angebotes, noch oben drauf packen könnten:
Leider nichts, wenn ich einen Vodafone-Handyvertrag hätte, wäre das ja was anderes, aber so sind ihnen die Hände gebunden. Tja, sorry, in unserer Familie wird BASE genutzt und ein D1-Handy, also nix is mit einem kleinen Incentive.
Zurück zum Saturn (Fußweg jeweils fast 2 Minuten, sonst hätte ich mir das auch nicht angetan) wollte ich dann den Vertrag abschließen. Aber nix is, der Kollege, der das machen kann, ist gerade nicht da, der andere Kollege kennt sich damit nicht aus. Ich möge doch bitte paar Minuten warten. Dann endlich kam der Kollege, angeblich Chef der Abteilung. Was macht der als erstes? Holt die SCHULUNGSUNTERLAGEN raus und versucht sich da durchzuwurschteln. Äh, hallo? Profi? Der Mann, der sich auskennt? Ich mein, wenn er es dann wenigstens gepackt hätte…aber nein, er kommt nicht weiter und weißt seinen Kollegen an, doch mal eben bei der Zentrale anzurufen und zu fragen, wie das nun ginge…
Danke, reicht, bemühen sie sich nicht weiter! An dieser Stelle brach ich das Experiment Mobilcom ab und entschied mich, das der zu erwartende Ärger den 70€ Gutschein nicht annähernd wert wäre.
Also zurück in den Vodafone-Shop und dort alles vorbereiten lassen.
Aber immerhin konnte ich dem guten Mann doch noch was aus den Rippen leiern: 3 Jojos, einen Leuchtkugelschreiber und ein Riesenfeuerzeug. Was sind dagegen schon 70€ bei Saturn?
Er leierte mir auch was aus den Rippen: Da nämlich im Shop die Starterpakete (mit Stick und Modem) knapp wurden, war ich damit einverstanden, dass das Ganze zugeschickt wird. Waren ja noch fast 6 Wochen bis zum Umschalttermin!
Und die Zeit zog ins Land, es wart der 8.8.2011 und kein Modem in Sicht…langsam wurde es Zeit in eine gesunde Panik zu verfallen, also ab in den Shop. Nach einigen lustigen Dialogen ala „Warum haben sie das Starterpaket denn nicht direkt mitgenommen“ und dem kaum beherrschbaren Drang, meinem Gegenüber zu demonstrieren, warum man meine Hände auch gerne mal mit Schraubstöcken vergleicht, wurde dann doch in der Zentrale angerufen.
Ja, das Paket ging am 4.8. raus. Komisch, noch nicht da? Dann kommt das bestimmt morgen! Wir schicken dem Kunden gleich eine SMS mit der Trackingnummer!
Na, das klingt doch vertrauenserweckend, oder? Immerhin noch ein Tag Zeit…
Als dann am 9.8. gegen Mittag immer noch kein Startpaket da war, aber auch keine SMS mit Trackingnummer, dafür aber die DRITTE SMS, das morgen ein Telekomtechniker vorbei kommt, um den Anschluss umzustellen, platzte mir langsam die Hutschnur. Also wieder hin zum VODAFONE-Shop…
Huihuihui, diesmal war der Chef persönlich da und jede Menge Kunden…sollte ich also irgendwie kein zufriedenstellendes Ergebnis erreichen, sollte mein Auftritt zumindest unvergessen bleiben.
Flugs einen freien Mitarbeiter, den ich bis dahin noch nicht kannte, angesprochen und dabei schon mal, auf die mir so eigene freundliche Art und Weise klar gemacht, das ich eine Lösung des Umstandes heute wünsche und mich nicht mit irgendwelchen Versprechungen abspeisen lassen wollte.
Das überforderte den Mitarbeiter ein wenig, seine ersten Recherchen brachten wenige bis gar keine Ergebnisse und sein freundlich gemeinter Hinweis, doch erst einmal etwas in der Zwischenzeit zu erledigen, nahm ich dankbar an. Langsam schwante mir, das es wohl nicht ganz so einfach werden würde…
Eine gute halbe Stunde später: Ja, hmmm, man habe auch keine Ahnung, woran das liegen würde, ich müsse mich halt gedulden. Falsche Antwort, aber komplett! Wie jemand im Glauben sein kann, dass das Rumpelstilzchen klein und hutzlig sein kann, hat noch nie erlebt, wie 182 cm hochgestapelte 100kg Fleischmasse sich aufregen können. Der Chef des Ladens wurde auf jeden Fall sehr hellhörig, vor allem auch wohl deshalb, weil immer mehr anwesende Kunden sehr interessiert zuhörten, was der große Kerl da vom Stapel lässt.
Es folgte ein weiterer Anruf in der Zentrale, wo dann folgende Information ans Tageslicht trat: Mein Startpaket, welches mir, wir erinnern uns, anfangs auf Wunsch des Vodafoneshops NICHT ausgehändigt wurde, ist NIEMALS an mich abgeschickt worden.
Abermals erinnern wir uns: Vor ca. 24h wurde mir von der VODAFONE-Zentrale mitgeteilt, dass mein Paket angeblich am 4.8. an mich abgeschickt wurde, sogar die Übersendung einer Trackingnummer wurde mir avisiert. Nun wird mir, bzw. dem Mitarbeiter im Shop gesagt, das niemals ein Starterpaket an meine Adresse das Haus verlassen hat.
Das bedeutet nicht weniger, das ich einen Tag vorher KNALLHART VON VODAFONE ANGELOGEN WORDEN BIN! So und nicht anders muss man das Ganze einfach sehen! Die Aussage, „das Paket ist auf dem Weg“ war aus der Luft gegriffen. Da kann man auch nicht, wie der Chef es abzuschwächen versuchte, von einem Missverständnis reden.
Mein Puls raste auf die 180 zu, den Leuten alles vor die Füße zu schmeißen und einen anderen Anbieter zu suchen kam aber wegen der Dringlichkeit (Remember: Am folgenden Tag war der Abschalttermin!) leider nicht in Frage.
Eine Lösung musste her: Hey, ich könnte ein Starterpaket leihweise aus dem Shop haben! Na also, warum nicht gleich so? Ich müsste lediglich einen Pfand hinterlegen!
BITTE WAS? Man hatte mich 6 Wochen zuvor gebeten, auf die direkte Mitnahme der Hardware zu verzichten, bekommt es dann nicht gebacken, mich mit der entsprechenden Hardware zu versorgen, lügt mich an und dann soll ich Pfand für etwas hinterlegen, das sich seit mehreren Wochen bereits in meinem Besitz befinden sollte? Ich glaub, mich holen sie gleich ab hier!
Aber man will ja nicht so sein, kann ja nicht so viel „kosten“…Gepfiffen hat der Hengst und das auf nicht der Flöte!
170 Euro (Ja, Euro, nicht Zloty, Drachmen oder so) sollte ich hinterlegen, quasi den Kaufpreis der Geräte, weil, wenn ich ja die „richtige“ Hardware zugesendet bekomme, dann soll ich ja motiviert sein, die Leihgeräte zurückzubringen (und nicht vermutlich auf eBay zu verkaufen oder so…)
Einfach so könne man mir die Geräte nicht geben, wenn eine Revision stattfinden würde, käme man in Teufels Küche etc.pp…
Soviel Geld hatte ich nicht dabei, und ehrlich gesagt war ich auch nicht in der Lage, soviel Geld mal eben irgendwo zu „parken“, in der Hoffnung, dass meine Hardware schnellstmöglich ankommt (die mich übrigens lt. Vertrag 29,90€ gekostet hat) und ich meinen Pfand wieder eintreiben kann.
Schließlich einigten wir uns darauf, dass ich den Stick (der dazu gehört) im Moment nicht benötige, sondern lediglich den Router mitnehme, was den Pfand auf halbwegs erträgliche 69,90€ gesenkt hat. Die Hardware würde mir auch in den nächsten Tagen eh zugehen, das wäre nun alles erledigt! Für meine Mühen und meinen Ärger würde man sich was einfallen lassen, sobald ich das Pfandgerät zurück bringen würde, würde man mir eine 50€ Gutschrift zukommen lassen.
Was soll ich sagen? Am nächsten Tag kam der Techniker, stellte alles um, ich schloss den Router an und alles lief…schnell sogar (naja, ok, aber dreimal so schnell wie zuvor).
Oh schöne, neue Welt! Nun noch gemütlich auf das Starterpaket warten, alles umbauen und Pfand zurück holen…Schon kam der Hengst um die Ecke, diesmal ’ne Tuba im Schlepptau.
Die Umschaltung war an einem Mittwoch, Donnerstags fuhren wir auf ein Festival, kamen Sonntag nachhause und Montag war immer noch kein Starterpaket da. Das sollte ja am vergangenen Dienstags zu uns final raus gehen. Ich glaubte an das Gute im Menschen und vertraute darauf, dass niemand auf der Welt so blöd ist, mich zweimal verarschen zu wollen, aber meine Lebensgefährtin gab ihrem Drang nach, mal direkt bei Vodafone anzufragen.
Sitzen alle?
(Tubasolo: Hengst!)
Bei der Vodafone Kundenberatung wusste man von nichts und das aus gutem Grund: Da ich den Vertrag in einem Shop abgeschlossen habe, steht dort drin, das ich die Hardware direkt mitgenommen habe. Da gibt es auch keine Alternativen zu, es ist augenscheinlich gar nicht vorgesehen, das man sich die Hardware zusenden lässt. Es gab keinen Versandauftrag eines Starterpakets an meine Person und es kann auch keinen geben.
So schnell, liebe Leute, war ich selten in meine Schuhe gesprungen und zum Auto gesprintet!
Kaum im Shop sichtete ich sowohl den Chef als auch den Mitarbeiter, der den Auftrag ursprünglich angenommen hatte. Einige Kunden waren auch da, das versprach lustig zu werden!
Direkt mal den Chef gekrallt und ihn mit der Aussage, das überhaupt kein Versandauftrag vorliegt konfrontiert! Wie schon fast zu erwarten, war er sich natürlich keiner Schuld bewusst und hatte tatsächlich die Chuzpe mich zu fragen, wieso ich nicht direkt das Starterpaket mitgenommen hatte, als ich den Vertrag unterschrieb. Ja, blendende Idee einem wütenden Stier mit einer heißen Stricknadel an den Eiern rumzuspielen…
Einige Aufreger und lautstarke Kommentare meiner Person später kamen wir dann wie folgt überein:
Natürlich kann ich sofort ein Startpaket mitnehmen, gar kein Problem (Wieso nur auf einmal, letzte Woche ging das ja auf keinen Fall, da ja der Versand veranlasst wurde und überhaupt und so)!
Natürlich bekomme ich mein Pfand wieder (Abzüglich der 29,90€ für das Starterpaket, aber das ist natürlich OK)
Natürlich tut es ihm total leid, das es zu diesen Missverständnissen kommen konnte! (Unter dieser Prämisse war die Aussage „das niemand vor hat, eine Mauer zu errichten“ auch nur ein Missverständnis)
Aber selbstverständlich ist er bereit, die mir entstandenen Unkosten (3 Besuche im Shop) zu erstatten, indem er mir die dafür aufzuwendenden Busfahrtkarten ersetzen würde (was ca. 15€ gewesen wären)
M O M E N T ! Hat der Kerl nicht beim letzten Besuch noch was von 50€ daher salbadert? Darauf angesprochen erinnerte er sich sogar sofort an seine Zusage und grinste mir ein „Kein Problem!“ entgegen. Auf welches Handykonto soll denn die Gutschrift erfolgen?
Wenn ich nicht schon mit eher schütterem Haarwuchs gesegnet wäre, hätte ich nun begonnen, mir die Haare einzeln auszurupfen!
ISCH `ABE GAR KEIN VODAFONE `ANDY! Und ich bin mir so sicher, dass ich mir nach diesem Desaster hier auch niemals eins anschaffen werde!
Dann sieht es schlecht aus, denn auf ein Festnetzkonto könne er keine Gutschriften ausführen!
Auf einer Handykarte bringen die mir aber auch nichts!
Ja, aber von da aus könnte er die dann auf ein normales Konto überweisen!
Aber dann kam ihm die rettende Idee: Zu dem Surfstick gehörte auch eine Handykarte, sonst funktionöppelt so ein Teil ja gar nicht. Auf den werden nun die 50€ Guthaben gebucht und dann von dort auf mein Bankkonto transferiert.
Ich bin gespannt, ob das funktioniert. Wenn nicht, gibt es hier bald einen zweiten Teil…
